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Autor
Dr. JohannesKlotz
4 min. Lesezeit

Software-definierte, vernetzte und selbstfahrende Autos verändern die Automobilindustrie und unser Fahrerlebnis. Aber für viele Automobilhersteller ist der Aufbau einer effizienten, flexiblen Softwarearchitektur immer noch nacheilend. Die Integration unabhängiger Softwareelemente in eine umfassende Plattform ist keine leichte Aufgabe, und das ist der Grund dafür:

 

Ursprünglich waren Autos "rein mechanisch", aber heute sind sie ein Labyrinth aus Sensoren, Drähten und elektronischen Steuergeräten (ECUs). Diese eingebetteten Systeme sind das Gehirn des Fahrzeugs und steuern zahlreiche elektrische Untersysteme: von der Motorsteuerung über das Getriebe und die Bremsen bis hin zu Klimaanlagen, Beleuchtungssteuerung, Airbags und vielem mehr.

In modernen Fahrzeugen müssen ECUs nicht nur bremsen, verlangsamen oder externe Bedrohungen erkennen, sie müssen diese Funktionen auch miteinander verbinden und große, komplexe Entscheidungen berechnen. Einige High-End- und Elektroautos haben heute bis zu 100 ECUs!

Und in diesem elektrischen Labyrinth ist die Hard- und Softwarearchitektur der Rahmen, der alles am Laufen hält.

Doch der Aufbau einer effizienten und flexiblen Infrastruktur, die sicherstellt, dass alle Komponenten miteinander kommunizieren können, ist außerordentlich komplex - und eine neue Herausforderung für den Automobilsektor.

In der Luft- und Raumfahrt zum Beispiel spielt Software schon viel länger eine grundlegende Rolle. Spezielle Softwareingenieure für die Luft- und Raumfahrt können Flugsoftware, Flugsimulationen, Algorithmen und vieles mehr entwickeln und testen. In der Automobilindustrie liegt die Entwicklung von Software jedoch häufig noch in den Händen von Maschinenbauingenieuren, die den gesamten Lebenszyklus der Software nicht berücksichtigen, sondern ihn auf ihren mechanischen Lebenszyklus übertragen. Einige Automobilhersteller haben damit begonnen, ihre eigene Software- und Systemplattform zu entwickeln, aber die Ergebnisse sind mehr schlecht als recht. Viele haben wegen der damit verbundenen Fachkenntnisse und Investitionen aufgegeben.

Um einen Eindruck von den Herausforderungen zu bekommen, lassen Sie uns auf die Steuergeräte zurückkommen. Einige von ihnen sind die meiste Zeit inaktiv. Sie warten im Grunde nur darauf, dass etwas passiert, damit sie einspringen und ihr Ding machen können. Aber diese Steuergeräte haben immer noch Auswirkungen auf Ressourcen wie die Elektronik, den Prozessor, den Computer selbst, den Mikrocontroller, die CPU-Zeit, den Speicher und mehr.

Wenn man die Architektur des Fahrzeugs überdenkt und weniger Steuergeräte einsetzt, die dann mit einem zentralen Computer verbunden sind, können die Ressourcen gemeinsam genutzt werden, was den Stromverbrauch senkt. Und da alles softwaregesteuert ist, können Sie Änderungen einfacher und schneller vornehmen, ohne Ihre Infrastrukturplattform physisch neu aufbauen zu müssen.

Das ist eine großartige Idee, aber es gibt noch einige Hürden zu überwinden. Zunächst einmal stammt die Software in der Regel aus unterschiedlichen Quellen, und die einzelnen Teile passen nicht immer zusammen. Außerdem müssen Sie sowohl die Cybersicherheit als auch die funktionale Sicherheit gewährleisten, indem Sie dafür sorgen, dass sich die Komponenten nicht gegenseitig blockieren und Probleme verursachen. Das bedeutet, dass Schnittstellen geschaffen werden müssen, die sich leicht an verschiedene Plattformen anpassen lassen.

Die Branche scheint sich auf eine Infrastruktur mit einigen wenigen, größeren Computern oder 'Zonensteuergeräten' zuzubewegen, die viele Funktionen abdecken, kombiniert mit intelligenten Komponenten wie Sensoren und Aktoren im gesamten Fahrzeug. Diese intelligenten Komponenten werden kleine Mikrocontroller enthalten, die sich aufgrund elektrischer Beschränkungen in der Nähe des Aktuators oder Sensors befinden müssen. All diese verschiedenen Aspekte müssen bereits in einem frühen Stadium berücksichtigt werden: Man kann sie nicht erst "am Ende" herausfinden.

Unsere Hauptaufgabe als Kendrion besteht nicht darin, diese großen Steuergeräte zu bauen, sondern die intelligenten Komponenten zu entwickeln: Sensoren und Aktoren. In einigen Fällen entwickeln wir auch die Software für die zentralen Steuergeräte, die unsere Produkte steuern, z. B. unsere Soundsysteme oder BLDC-Motoren. Dies ermöglicht es unseren Aktoren und Sensoren, ihre Aufgaben aus der Ferne zu erfüllen und Informationen über genau definierte Schnittstellen zurückzugeben.

Um unsere OEM- und Systemkunden besser und schneller bedienen zu können, arbeiten wir derzeit an zwei großen Software-Entwicklungsplattformen: eine für sehr kleine Komponenten und eine für größere Komponenten. Diese werden uns eine Grundlage bieten, auf der wir alle unsere Produkte aufbauen und sie dann leicht an spezifische Kundenbedürfnisse anpassen können. In der Zukunft denken wir über reine Softwarelösungen nach, bei denen die Software direkt in das zentrale Steuergerät integriert werden kann.

Wir haben eine lange Tradition in der Softwareentwicklung. Wir bringen Kollegen mit 30 Jahren Erfahrung in der Softwareentwicklung in der Automobilindustrie mit neuen Talenten zusammen, die mit den neuesten Softwaretechnologien und Erkenntnissen vertraut sind. In den letzten drei Jahren ist unsere Softwareentwicklungsabteilung erheblich gewachsen; wir haben die Anzahl der Mitarbeiter in unserem multinationalen Team verdreifacht!

Außerdem haben wir vor kurzem ein neues globales Product Lifecycle Management System eingeführt, das es uns ermöglicht, unsere Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus zu überwachen und zu steuern und somit Software von Anfang an zu integrieren.

Meine Rolle als Leiter der Softwareentwicklung ist ebenfalls neu. Ich bin seit letztem Jahr bei Kendrion und dafür verantwortlich, die Strategie für Kendrions Software festzulegen und zu bestimmen, wo wir hinwollen und wie wir uns auf dem Markt positionieren wollen. Gemeinsam mit meinen Kollegen aus dem Produktmanagement und dem Business Development beobachte ich die neuesten Trends und Kundenbedürfnisse, um sicherzustellen, dass wir sie auf ihrem Weg zum Erfolg weiterhin unterstützen können. Automotive Software ist ein spannender Bereich. Ich freue mich darauf, mein Team und die Zukunft des Unternehmens zu gestalten.


Kategorie

Autor
Dr. Johannes Klotz
Als Head of Software Development bei Kendrion Automotive setzt Johannes sein Fachwissen gerne ein, um Dinge zu programmieren, die sich (wie er sagt) "bewegen, piepen oder blinken". Er ist Elektroingenieur mit Schwerpunkt Nachrichtentechnik und hat einen Doktortitel in Informationstechnik und Biologie. Er programmiert seit seinem 12. Lebensjahr und hat mit seinen Freunden einen Robotik-Club gegründet, in dem er Kindern mit Begeisterung beibringt, wie man Roboter baut und programmiert.